TY - JOUR
T1 - Tandemlaufen als Rekrutierungsverhalten bei Bothroponera tesserinoda Forel (Formicidae
T2 - Ponerinae)
AU - Maschwitz, Ulrich
AU - Hölldobler, Bert
AU - Möglich, Michael
PY - 1974/1/1
Y1 - 1974/1/1
N2 - Bothroponera tesserinoda wirbt um Neulinge für Futter‐ und Nestplätze durch Tandemlauf. Durch ein kurzes Ziehen mit den Mandibeln wird eine Nestgenossin zum Tandemfolgen aufgefordert. Die Folgerin läuft in engem Fühlerkontakt hinter der Führerin her. Die Analyse dieses Verhaltens zeigte, daß sowohl chemische wie auch mechanische Signale eine Rolle spielen. Die führende Ameise wird durch Betrillern des Hinterleibs und der Hinterbeine zum Führlauf gereizt. Die Folgerin ist durch ein Oberflächenpheromon und durch mechanische Reize an die Führameise gebunden. Das gesamte Verhaltensmuster des Tandemlaufens läßt sich durch Natur‐ (Ameisenkörperteile) und Kunstattrappen (Papier, Wachs oder Glas) auslösen. Mit Hilfe solcher Attrappenversuche ließ sich zeigen, daß für die Folgereaktion sowohl die mechanischen als auch die chemischen Signale getrennt wirksam sind, jedoch erst in ihrer Summation der normalen Führqualität einer Ameise gleichkommen. Die Sekrete der Mandibel‐ und Stacheldrüsen und Rectalblaseninhalt werden beim Tandemlauf nicht eingesetzt; Mandibel‐ und Stacheldrüsensubstanzen haben Alarm‐ und Repellentfunktion. 1974 Blackwell Verlag GmbH
AB - Bothroponera tesserinoda wirbt um Neulinge für Futter‐ und Nestplätze durch Tandemlauf. Durch ein kurzes Ziehen mit den Mandibeln wird eine Nestgenossin zum Tandemfolgen aufgefordert. Die Folgerin läuft in engem Fühlerkontakt hinter der Führerin her. Die Analyse dieses Verhaltens zeigte, daß sowohl chemische wie auch mechanische Signale eine Rolle spielen. Die führende Ameise wird durch Betrillern des Hinterleibs und der Hinterbeine zum Führlauf gereizt. Die Folgerin ist durch ein Oberflächenpheromon und durch mechanische Reize an die Führameise gebunden. Das gesamte Verhaltensmuster des Tandemlaufens läßt sich durch Natur‐ (Ameisenkörperteile) und Kunstattrappen (Papier, Wachs oder Glas) auslösen. Mit Hilfe solcher Attrappenversuche ließ sich zeigen, daß für die Folgereaktion sowohl die mechanischen als auch die chemischen Signale getrennt wirksam sind, jedoch erst in ihrer Summation der normalen Führqualität einer Ameise gleichkommen. Die Sekrete der Mandibel‐ und Stacheldrüsen und Rectalblaseninhalt werden beim Tandemlauf nicht eingesetzt; Mandibel‐ und Stacheldrüsensubstanzen haben Alarm‐ und Repellentfunktion. 1974 Blackwell Verlag GmbH
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0016099263&partnerID=8YFLogxK
UR - http://www.scopus.com/inward/citedby.url?scp=0016099263&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1111/j.1439-0310.1974.tb00437.x
DO - 10.1111/j.1439-0310.1974.tb00437.x
M3 - Article
C2 - 4450813
AN - SCOPUS:0016099263
SN - 0044-3573
VL - 35
SP - 113
EP - 123
JO - Zeitschrift für Tierpsychologie
JF - Zeitschrift für Tierpsychologie
IS - 2
ER -